Vor
sehr, sehr langer Zeit, als es noch keine Menschen gab, saßen die Götter
beim Essen – doch ihre Teller waren leer.
So entschlossen sie sich, ein Wesen zu schaffen, das ihnen
die Teller füllen
sollte. Sie erfanden die Kugelmenschen mit vier Armen, vier Beinen
und zwei Köpfen.
Sie
waren weder Männer noch Frauen,
sie waren beides in einem. Sie waren in sich rund und von
starker Natur.
Vielleicht
wäre diese Erfindung auch eine runde Sache geblieben, wenn
sich nicht eines Tages der Kugelmensch an die Tafel der Götter
herangewagt hätte ...
Kristina Feix und Johannes Volkmann schneiden aus der Papierbühne eine
Geschichte, die beim Gastmahl der Philosophen von Aristophanes erzählt
und von Platon später aufgeschrieben wurde. Die Inszenierung
lebt durch ihre bildhafte Darstellungsform.
Schnitte und Risse, Projektionen und Malereien lassen die Welt auf
dem Papier entstehen.
Ob die Teller der Götter noch immer leer sind, warum wir nur
noch zwei Arme und Beine haben und woher die Sehnsucht kommt, jemanden
zu finden, der an unsere Seite passt – all das wird auf dem
Tischtuch der Götter
sichtbar.
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Zum Stück ist das Buch »Kugelmenschen« erschienen.
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